In dem Beitrag „10 Tipps, um Kreativität zu verhindern“ wird anschaulich erläutert, warum auch Projektmanager ihre kreative Ader entdecken sollten. Vor allem zur Entwicklung von Problemlösungsstrategien, die nicht rein rechnerisch oder durch eine Projektmanagement Software ermittelt werden können, sind Ideen jenseits festgefahrener Denkstrukturen gefragt. Zwar verfügt nicht jeder Mensch über ein hohes Maß an Kreativität, das „Um die Ecke denken“ lässt sich jedoch trainieren, z. B. mithilfe von Kreativitätstechniken. Dabei haben sich im PM vor allem das „Brainstorming“, das „Mind Mapping“ sowie das „Brainwriting“ bewährt.
Brainstorming
Das Brainstorming dient im PM vor allem der Konzeptentwicklung im Team. Hierzu wird ein „Moderator“ ausgewählt, der sämtliche Ideen schriftlich, am besten an einer allen ersichtlichen Tafel, festhält. In der ersten Phase werden dem Moderator sämtliche Ideen zugerufen. Wichtig ist, dass in dieser Phase keinerlei Kritik geübt wird und der Fokus auf der Quantität und nicht der Qualität der Ideen liegt – ansonsten läuft das Projektteam Gefahr sich zu schnell an einem Ansatz festzubeißen. Die Ideenfindungsphase sollte eine Länge von 20-60 Minuten haben und in einer Gruppe von 5-7 Personen durchgeführt werden. Anschließend müssen die Ideen sortiert und bewertet werden.
Mind Mapping
Das Mind Mapping ist eine strukturiertere Form des Brainstormings und sowohl im Projektteam als auch von Einzelpersonen durchzuführen. Dafür wird in der Mitte eines Blattes oder einer Tafel der Projektname notiert und von diesem Zentrum aus Assoziationsketten und Teilprojekte verästelt. Am Ende steht eine visualisierte und vernetzte Ideenlandkarte, die als Grundstruktur zur Projektrealisierung dienen kann.
Brainwriting (6-3-5-Technik)
Ein häufiges Problem, gerade bei ungeübten Kreativitätstechnik-Nutzern, ist das Lösen vom eigenen Anspruch ausschließlich „gute“ Ideen zu produzieren. In diesem Fall kann das Brainwriting Abhilfe schaffen. Die Methode ist auch als 6-3-5-Technik bekannt, da in ihrer Urform sechs Teilnehmer jeweils drei Blätter erhalten, die insgesamt fünfmal den Besitzer wechseln. Hierfür die Problemstellung auf eine Tafel geschrieben und jedes Blatt in sechs Felder unterteilt. Jeder Teilnehmer schreibt nun eine Idee in das erste Feld und reicht das Blatt im Uhrzeigersinn weiter. Nun versucht man im zweiten Feld, die Idee des Nachbarn weiterzuentwickeln und reicht das Blatt abermals in die Runde. Insgesamt werden die Blätter sooft weitergereicht bis alle Felder gefüllt sind. Anschließend werden die Blätter gemischt und neu ausgeteilt. Die Teilnehmer picken nun die Ideen, die ihnen am besten erscheinen heraus und präsentieren sie dem Team. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Ideen nicht mehr auf einen bestimmten Urheber zurückzuführen sind und somit wertfreier ausgearbeitet und beurteilt werden können.
Uns würde interessieren, ob und wie Sie Kreativitätstechniken zur Projektkonzeption und/oder Problemlösung anwenden, welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben und wie Sie die einzelnen Techniken bewerten?
6 Kommentare
Vielen Dank für den Artikel.
Ich stimme (fast) allem auch zu, ich möchte nur noch eine Kleinigkeit anmerken: Die Kreativitätstechnik Brainstorming führt leider dazu, dass oftmals die „Schreihälse“ Ihre Meinung loswerden, die ruhigen Teilnehmer jedoch nicht.
Persönlich würde ich bei diesem Fall das Brainwriting empfehlen, dabei kommen auch ruhige Teilnehmer zu Wort: http://kreativitaetstechnik.com/methoden/brainwriting/
Eine andere Technik, die ich gerade in Projekten für sehr sinnvoll erachte, ist die 6 Hüte Methode, da die wesentlichen Meinungsausprägungen (Abteilungen) einbezogen werden: http://kreativitaetstechnik.com/methoden/6-huete-methode/
Der Vorteil an der & Hüte Methode ist, dass man sich quais schon vorab auf unterschiedliche Positionen einstellen kann…
Ich wünsche einen guten Rutsch!
Franziska
Vielen Dank für den interessanten Hinweis. Das werden wir uns mal näher anschauen … im neuen Jahr 😉 Sicherlich auch mal interessant was darüber zu schreiben. Wir wünschen ebenso alles Gute für das neue Jahr! Beste Grüße, Steffen Jung
Super, das macht sicher auch Spaß – hier noch ein Tipp falls es nicht gleich funktioniert http://wp.me/p1YAnJ-t
wir bieten das in unserer gemeinschaftspraxis im rahmen von organisationsberatungen immer wieder an – mit großem erfolg; die teilnehmen sind sehr dankbar für techniken, die Neues sichtbar werden lassen – und wenn das Tun Spass macht – wir nutzen dann noch den morphologischen kasten, die progressive abstraktion etc…. alles, was das herz begehr, gruss aus graz
ich nutze diese techniken und noch einige ausgewählte in paargruppen-coachings – nur neubewertung der beziehung, zur zukünftigen viosionsgestaltung, zum festhalten der IST-Werte etc.
nachdem ich eine Lehrveranstaltung zu halten hatte … bin ich für diese Seite wirklich sehr dankbar, komliment, gruss