Fesselnde Präsentationen halten mithilfe des Storytelling

Storytelling - Präsentationen

Früher lauschten wir gebannt den Gute-Nacht-Geschichten, die unsere Eltern erzählten. Wir fieberten mit den mutigen Helden, die gegen Drachen kämpften, und litten mit den Prinzessinnen, die viele Abenteuer überstehen mussten, bis sie ihren Prinzen fanden. Die meisten dieser Geschichten sind uns heute noch gut im Gedächtnis. Eine kleine Erinnerung, eine Textzeile wie „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ reicht, damit wir die gesamte Geschichte wieder vor unserem geistigen Auge haben. Später lehrten uns Fabeln und Parabeln wichtige Weisheiten, Romane halten unsere Leidenschaft für Erzählungen weiter aufrecht.

Geschichten bewegen uns. Sie sprechen unsere Emotionen an, wir lachen und weinen mit den Helden. Alltagsgeschichten amüsieren uns und befriedigen unser Bedürfnis nach Klatsch. Was uns emotional bewegt, an das erinnern wir uns noch lange. Die Werbung weiß um diese Macht der Geschichten und setzt sie geschickt ein, um uns für Produkte zu begeistern.

Wie anders sind da doch viele Präsentationen. Firmenbilanzen und Change-Management-Prozesse werden als abstrakte Abläufe dargestellt, schwierig zu fassen und ohne emotionalen Anknüpfungspunkt. Irgendwann schweift die Konzentration ab und im Anschluss wissen wir nicht viel mehr, als auf unseren Notizzetteln steht.

Emotionen statt langweiliger Zahlen

Gute Präsentatoren wenden daher die Technik des Storytelling, des Geschichtenerzählens, auch auf ihre Präsentationen an. Sie machen auch die drögesten Bilanzen erfahrbar und setzen komplexe Zusammenhänge in einen bekannten Rahmen. Und vor allem: Eine mit Geschichten und Anekdoten versetzte Präsentation spricht unsere Emotionen an – so sind wir aufmerksamer und können wir uns die Inhalte besser merken.

Eine einfache Möglichkeit, Präsentationen durch Geschichten zu erweitern, ist die persönliche Anekdote. Gute Geschichten findet man überall, man muss nur die Ohren offenhalten: im Bekanntenkreis, in Büchern natürlich, in Fabeln, im Fernsehen. Wer viele Präsentationen hält, sollte sich einen Fundus an diesen Geschichten anlegen und diesen immer weiter ausbauen. Die größte Herausforderung ist, herauszufinden, welche Geschichte zu welchem Präsentationsthema passt. Das ist zum einen abhängig von der Argumentation, die man verfolgt, zum anderen von der Gruppe der Zuhörer: Möchte ein Projektleiter Mitarbeiter motivieren, kann er berichten, was ihn in seinen Anfängen umgetrieben hat, was ihn zum Erfolg führte. Steve Jobs, Apple-Gründer hat dies in einer seiner bekanntesten Reden vorgemacht. In einen Unternehmensvortrag über die aktuelle Marktlage kann man Geschichten einfließen lassen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, das Bewusstsein: Wir stehen zusammen gegen die Konkurrenz.

Regeln für eine gute Geschichte

Für ein packendes Storytelling gibt es ein paar Regeln zu beachten:

  • Eine gute Geschichte ist kurz.
  • Sie hat einen klaren Aufbau mit einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende: Sie geht von der Problembeschreibung – Was war am Anfang? – Wer tat Was mit Wessen Hilfe? Wo lauerten Gefahren? – zum Ende.
  • Sie hat eine emotional bedeutende Ausgangslage.
  • Im Mittelpunkt steht eine möglichst sympathische Hauptperson als Identifikationsfigur.
  • Sie baut im Mittelteil einen Spannungsbogen auf: Die Hauptperson muss „Abenteuer“
  • Es gibt eine erkennbare Entwicklung.
  • Das Fazit lässt sich auf das eigene Leben und Arbeiten anwenden.

Eine spannende und witzige Story mit einem gelungenen Spannungsbogen zu erzählen, lässt sich lernen. Klassische Fabeln von Aesop oder Ovid geben Anhaltspunkte, wie lehrreiche Geschichten aussehen sollten: Nicht zu kompliziert, auf das Wesentliche reduziert und farbenfroh. Wichtig ist die Metapher – konkrete und bekannte Dinge stehen für komplizierte und abstrakte Sachverhalte. Was im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar ist, lässt sich leichter verstehen.

Storytelling muss man proben

Die Präsentation inklusive Geschichte will gut geplant sein. Empfehlenswert ist es, sich den genauen Ablauf vorher als Storyboard aufzuzeichnen – wie ein Film wird die Präsentation dabei in einzelne Szenen zerlegt und Schritt für Schritt entwickelt.
Auch, was das Storytelling angeht, gilt: Übung macht den Meister. Wer seine Zuhörer begeistern will, braucht nicht nur die richtige Geschichte zur richtigen Zeit – er muss sie auch vortragen können. Das richtige Sprechtempo und das lebendige Erzählen sollten daher geprobt werden, damit man sich aufmerksamer Zuhörer sicher sein kann. Ideal zur Wirkung kommt das Storytelling übrigens in Kombination mit einer Foliengestaltung nach der Zen-Präsentationstechnik.

Erzählen Sie uns Ihre Geschichten: Wenn Sie spannende Stories, Anekdoten oder Metaphern zum Thema Projektmanagement oder Präsentationen haben – wir sind ganz Ohr!

Mehr zum Thema Storytelling mit zahlreichen Beispielen für spannende Geschichten hat Stefan Brunner für die WiWo zusammengestellt. Auch unser Artikel Richtig Präsentieren könnte für Sie von Interesse sein!

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