In vier Schritten zum persönlichen Wissensmanagement-Prozess

Wissensmanagement-ProzessWissen ist Macht, konstatierte einst Francis Bacon. In Zeiten der Wissensgesellschaft ist dieser Satz aktueller denn je. Im Gegensatz zu Bacons Zeiten ist Wissen heute jedoch kein Problem des Zugangs mehr, sondern vor allem der Organisation. Von E-mails über das Internet bis zum Kaffeeklatsch: Informationen strömen praktisch ununterbrochen auf uns ein. Die Frage ist, wie wir all diese Informationen filtern, um sie für uns optimal nutzbar zu machen. Der Aufbau eines persönlichen Wissensmanagement-Prozesses kann dabei helfen, individuelle Wissensbestände und Lernprozesse wesentlich effizienter zu gestalten und anzuwenden. Ein 4-Schritte-Programm gegen die Informationsflut.

Schritt 1: Wissensziele festlegen und Informationen selektieren

Wie in jedem Organisationsprozess ist die Festlegung konkreter Ziele – am besten nach dem SMART-Prinzip – das A und O. Sie fungieren als Filter, mit dem Sie einströmende Informationen nach ihrer Relevanz aussieben. Fragen, die dabei helfen, sind:

  • Auf welchen Gebieten will ich mein Wissen erweitern?
  • Worüber muss ich auf dem Laufenden bleiben?
  • Welche Information benötige ich für aktuelle Projekte beziehungsweise Problemstellungen (Dringlichkeit)?
  • Welche Informationen sind auf lange Sicht für mich von Bedeutung (Wichtigkeit)?

Haben Sie einmal Ihre Wissensziele festgelegt, ist es wesentlich leichter zu entscheiden, welche Informationen Sie zur späteren Verwendung aufbewahren wollen und welche nicht.

Schritt 2: Informationen sammeln und organisieren

Von der Fachzeitschrift bis zum Wiki, vom Seminar bis zu Twitter, vom Netzwerk bis zu Google Alerts: Welche Quellen sie nutzen, ist ganz ihren persönlichen Vorlieben überlassen. Allerdings sollten Sie auch bei der Quellenauswahl bereits auf die Relevanz für Ihre Ziele achten. Ebenso auf den Einsatz entsprechender Tools zur Kategorisierung. Ein tolles Tool zur Sammlung und Kategorisierung digitaler Daten ist z. B. die Applikation Evernote. Aber egal, für welches Ablagesystem Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass Sie die Informationen so ablegen, organisieren und verschlagworten, dass Sie sie bei Bedarf schnell wiederfinden.

Schritt 3: Informationen bearbeiten und internalisieren

Durch die vorhergehenden Schritte haben Sie Ihre persönliche Informationsdatenbank angelegt. Um diese Informationen nun in nutzbares Wissen umzuwandeln, müssen Sie es allerdings noch in Ihren internen Speicher, das Gedächtnis, transferieren. Dies gelingt am besten durch die Verknüpfung mit bestehendem Wissen, durch Strukturierung und vor allem durch Anwendung. Je nach Informationsart und Anwendungsziel bieten sich die unterschiedlichsten Techniken und Werkzeuge an, z. B.:

  • die SQ3R-Methode
  • die Erstellung von Mind-Maps
  • virtueller oder „analoger“ Austausch bzw. Diskussionen
  • Erstellung von Fach- und/oder Blogartikeln

Schritt 4: Wissensbestände regelmäßig evaluieren, aktualisieren und repetieren

Auch im Wissensmanagement gilt es, in regelmäßigen Abständen eine Erfolgskontrolle durchzuführen:

  • Habe ich meine Wissensziele erreicht? Wenn nicht, aus welchen Gründen?
  • Gibt es Anpassungsbedarf oder neue Ziele, die ich festlegen will?
  • Sind meine Quellen noch aktuell und relevant?
  • Welche Quellen, Informationen, Ablagesysteme, Lernmethoden und Techniken haben sich für mich als besonders effizient erwiesen? Welche nicht bzw. in welchen Bereichen nicht?

Eng mit der Erfolgskontrolle ist die Aktualisierung Ihrer Informationsdatenbank verbunden. Wenn Sie hier regelmäßig Ordnung halten, sollten die meisten, der oben genannten Fragen bereits beantworten können. Damit einmal Gelerntes nicht wieder in Vergessenheit gerät, sollten Sie die wichtigsten Informationen zudem regelmäßig wiederholen.

An dieser Stelle interessiert uns natürlich, wie Sie sich neues Wissen aneignen und mit der Informationsflut umgehen. Haben Sie einen persönlichen Wissensmanagement-Prozess etabliert? Haben Sie eventuell ein paar weitere Tipps, z. B. im Hinblick auf Lernmethoden oder Tools für uns?

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