Haben Sie in einem Projekt auch schon mal eine Lösung präsentiert, die schon bei der Präsentation überholt war?
Viele Projektleiter sind der Meinung, dass Ihr Kunde doch wissen muss, was er will. Warum sollte er also den Kunden bei der Auftragsklärung unnötig löchern und seine Angaben hinterfragen?
Ganz einfach: Weil der Kunde eben oft nicht weiß, was er will.
Das ist aber nicht allein das Problem des Kunden. Denn wenn der Kunde am Ende das Projektergebnis nicht abnimmt, weil er sich „etwas ganz anderes vorgestellt hat“, dann haben auch Sie als Projektleiter ein Problem.
Also ist es wichtig, in der Auftragsklärung herauszufinden, was der Kunde tatsächlich möchte.
„Mit der Lösung am Ziel vorbei“ – das ist nicht nur eine Gefahr, die im Projektalltag lauert, sondern so heißt auch die 2. Folge von Abenteuer Projekte, dem Podcast von Mario Neumann.
Podcast anhören: Mit der Lösung am Ziel vorbei
Mario Neumann, der Autor der Podcast-Reihe Abenteuer Projekte, veröffentlich regelmässig spannende Hörgeschichten für Projektmanager. Er hat 10 Jahre für einen weltweiten Konzern als Projektleiter die Verantwortung in einer Vielzahl von Projekten getragen. Seit 2002 arbeitet er als Trainer im Bereich Projektmanagement. Seine Berufung ist es, Projektleiter zur Fähigkeit zu verhelfen, den Umgang mit anderen Menschen im Projekt professionell und erfolgreich zu gestalten.
5 Kommentare
Ich kann Ihnen nur zustimmen, absolut klare Zielklärung ist unbedingt erforderlich. Besser etwas zu oft fragen, als bestimmte Punkte ungeklärt lassen.
Je länger man soetwas hinauszögert, desto unangenehmer und problematischer wird die Klärung bestimmter Fragen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.
@Projekt: Das ist wohl wahr. Und eine klar definierte Zielklärung hat eben sehr viele Voraussetzungen. Da geht es um offene Fragen die man viel zu lange hinauszögert, als auch um Herausforderungen in der Kommunikation. Jedoch wie kann man es schaffen, ein tatsächlich gemeinsames Zielbild zu erreichen?
@ Steffen Jung:
Ich glaube durchaus, dass man zu einem gemeinsamen Zielverstandnis kommen kann. Aber das braucht sehr viel Zeit und Anstrengung.
Ich glaube, da helfen zuerst klare Begriffsdefinitionen. Weiterhin kann man Normen und Standards heranziehen.
Ziele sollte man möglichst umfangreich beschreiben. Ich lese gerade ein Buch über das Prinzip der Pyramide. Ein sehr gutes Buch, um zu lernen, wie man seine Gedanken strukturiert. Das ist meiner Meinung nach ein weiteres Element. Ohne Struktur ist jede Zielbesprechung zum scheitern verurteilt.
@Projekt: Vielen Dank für das Feedback. Das Buch kenne ich leider nicht. Werde es mir jedoch gerne mal anschauen. Nur schade, dass es in der Praxis oftmals immer noch so ausschaut 😉 … http://bit.ly/8ZWOyO
Im Studium hatte ein Prof in etwa das selbe präsentiert. Wir haben alle gelacht, aber ich glaube keiner hat damals wirklich verstanden wie ernst das Thema ist und wieviel Wahrheit darin steckt. Nachdem ich in einem persönlichen Projekt, dass genauso abgelaufen ist, federführend war, weis ich wie unglaublich wichtig klar definierte Ziele, Zielkommunikation und Zielüberprüfung sind. Jetzt bin ich schlauer.