Im Projektmanagement benötigen mittlerweile nicht mehr nur Projektleiter und Führungskräfte, sondern auch alle Teammitglieder gutes Durchsetzungsvermögen. Der Grund: Projekte sind komplex und es ist wichtig, deren Umsetzung zu realisieren.
Was bedeutet eigentlich „Durchsetzungsvermögen“?
Bei Durchsetzungsvermögen handelt es sich um die Fähigkeit, eine eigene Meinung, Idee oder auch Vorstellung gegen einige Widerstände verteidigen zu können. Damit soll ein bestimmtes Ziel erreicht werden.
Durchsetzungsvermögen ist zwar wichtig, sollte aber nicht unbedingt mit aller Gewalt umgesetzt werden. Gerade im Projektmanagement ist es wichtig, die Balance zwischen Durchsetzen und Nachgeben zu finden. Durchsetzungsvermögen an sich muss nicht erlernt werden – vielmehr ist es notwendig, sich von Situation zu Situation der Entscheidung zu stellen, ob man sich durchsetzen sollte oder nicht. Folgende Tipps können für eine effektiven Durchsetzungskraft behilflich sein:
Das A&O ist eine gute Vorbereitung
Nur wer vorbereitet in Gespräche geht, kann zielgerichtet kommunizieren und die wichtigsten Argumentationen hervorbringen.
Sämtliche Vorhaben nachvollziehbar und präzise erklären
Die Argumentationskette sollte grundsätzlich nachvollziehbar und in sich kohärent sein. Das steigert das Verständnis des Gegenübers und kann ggf. zur Unterstützung wichtiger Entscheidungsprozesse führen.
Verständnis für Gegenargumente
Auch wenn eine hohe Überzeugung bzgl. der eigenen Sichtweise vorliegt, sollten dennoch die vorliegenden Gegenargumente gedankliche Berücksichtigung finden.
Emotionen ins Spiel bringen
Emotionalität zeigt in Kommunikationssituationen, dass diese eine besondere Gewichtung haben. Sie sollten im beruflichen Kontext zwar angemessen reguliert werden, dennoch verdeutlicht die Emotionalität die Involviertheit in die Thematik, die diskutiert wird.
Klare Ziele definieren
Wurden Ziele klar definiert, erleichtert es den gesamten weiteren Prozess. Ungenauigkeiten machen sich nämlich in genau diesem negativ bemerkbar, weshalb hier durch explizite Zieldefinitionen vorgesorgt werden kann.
Vermeidung des Konjunktivs
Eine klare Sprache vermittelt Sicherheit und ist in der konstruktiven Gesprächsführung unerlässlich.
Suggestive Rückfragen stellen
Suggestive Rückfragen fördern das Nachdenken des Gegenübers. War dieser noch vollkommen überzeugt von seiner Haltung, so führt das suggestive Fragen zu einer Anregung des Denkprozesses und ein Überdenken von ursprünglich möglicherweise starren Meinungen.
„Nein“ sagen
Gerade im Alltag neigen viele Personen dazu, nahezu automatisiert "Ja" zu sagen. Dies führt zu einer mangelnden Abgrenzungsfähigkeit, die im weiteren Verlauf auch das Durchsetzungsvermögen verringert. Ein wohl dosiertes und angemessenes "Nein" ist daher im Berufsalltag äußerst wichtig.
Bestimmt, aber dennoch höflich bleiben
Höflichkeit ist eine Tugend, die Respekt fördert. Werden Äußerungen adäquat, aber bestimmt vorgetragen, so erhalten diese eine andere Gewichtung und werden vom Gegenüber eher aufgenommen, als der Versuch, sich durch eine aggressive Haltung durchzusetzen.
Durchsetzungsvermögen regelmäßig üben
Nur wer geübt ist, hat mit der Zeit auch die notwendige Routine, die auch beim Gegenüber Wirkung zeigt.
Fazit
Durchsetzungsvermögen ist grundsätzlich wichtig und auch notwendig. Allerdings sollte man gerade in Projekten nicht immer beharrlich auf einer festen Meinung bestehen. Nur so kann ein ausgeglichenes Durchsetzungsvermögen auch zum Erfolg eines Projekts beitragen.
Wie setzen Sie sich in Projekten durch? Haben Sie Tipps aus der Praxis?