Nicht selten kommt es im Projektgeschäft zu Problemen, die gelöst werden müssen. Die Ursachen zu finden, ist im gesamten Problemlösungsprozess ein wichtiger Schritt, denn nur wenn diese gefunden werden, kann man an ihrer Beseitigung arbeiten.
Das so genannte Fischgräten-Diagramm – auch als Ishikawa-Diagramm bekannt – spielt hier eine bedeutende Rolle. Es wurde zu Beginn der 1940er Jahre von Kaoru Ishikawa, einem japanischen Wissenschaftler, entwickelt und erhielt von ihm auch seinen Namen. Mit ihm sollen im Team alle möglichen Ursachen eines Problems gesammelt werden. Die Darstellung dieser Ursachen erfolgt dann in grafischer Form.
Nach folgendem Schema läuft die Sammlung der Ursachen im Ishikawa-Diagramm ab:
- Vorbereitung des Diagramms
Das Diagramm wird nach einer Vorlage oder frei Hand gezeichnet. Im Kopf des Fisches wird das Problem festgehalten, außerdem werden für alle möglichen Ursachen Hauptkategorien erfasst. - Sammlung der Ursachen
Die Ursachen werden gesammelt und den einzelnen Kategorien zugeordnet. Eine Untergliederung in Haupt- und Nebenursachen ist möglich. Diese Ursachensammlung ist der erste Schritt, bei dem man sich sinnvollerweise an Brainstorming-Regeln halten kann. Grundsätzlich soll es hier nicht um die Sammlung hochwertiger Ursachen gehen, sondern vielmehr soll frei gedacht werden. Fragen stellen ist wichtig, um auch weniger sichtbare Ursachen zu finden. Das Problem kann außerdem tiefer erörtert werden, wenn jede bereits gefundene Ursache noch einmal hinterfragt wird. - Prüfung auf Vollständigkeit
Grundsätzlich wird es oftmals schwierig herauszufinden, ob alle möglichen Ursachen gefunden wurden. Dennoch erweist sich eine Prüfung und Kontrolle zum Abschluss als sinnvoll. - Auswahl und Bewertung der Ursachen
Dieser Schritt ist in der Regel von Produktivität gekennzeichnet. Die wahrscheinlichsten Ursachen werden aus der Sammlung herausgefiltert und anschließend bewertet. Dadurch soll die Hauptursache identifiziert werden. - Ableitung von Maßnahmen
Zum Schluss muss die gewählte Hauptursache auf Richtigkeit geprüft werden. Im Anschluss daran müssen entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden, die die nächsten Schritte zur Problemlösung benennen.
Die Vorteile des Ishikawa-Diagramms
- Ursachensammlung für Probleme in detaillierter Form
- Wirkungszusammenhänge von Problemen grafisch und damit übersichtlich darstellen
- Möglichkeit der visuellen Erarbeitung der Ursachen im Team
- Prozesse werden sinnvoll strukturiert
- Diagramm ist leicht erlernbar und lässt sich vielfältig einsetzen
Nutzen auch Sie das Ishikawa-Diagramm? Welche Vor- oder auch Nachteile haben Sie dabei erfahren? Berichten Sie uns aus Ihren Praxiserfahrungen!